Beschreibung
Informationssysteme (IS) haben sich zu „Business Enablers“ entwickelt, die das (wirtschaftliche) Verhalten der Marktteilnehmer grundlegend verändern. „Enabling IS“ vermitteln Interaktionen zwischen Einzelpersonen und Organisationen, indem sie Kunden- und andere Daten analysieren, Informationen und Präferenzen zusammenführen und Transaktionen und die Ressourcenzuweisung koordinieren. Beispiele hierfür sind elektronische Auktionsmärkte, Crowd-Sourcing-Plattformen, Online-Arbeitsmärkte, Reputationsmechanismen, Social-Media-Plattformen und Empfehlungssysteme.
Die Gestaltung von „Enabling IS“ erfordert ein tiefgreifendes Verständnis dafür, wie Menschen und Organisationen interagieren und wie die Parameter einer Entscheidungssituation deren Ergebnis beeinflussen. Die Spieltheorie sowie die experimentelle und verhaltensorientierte Ökonomie bieten Modelle zum Verständnis des Gleichgewichtsverhaltens von Spielern in komplexen strategischen Umgebungen. Diese Methoden können wertvolle Leitlinien für die Modellierung der Verhaltensmuster von Menschen, Organisationen und der Gesellschaft sowie für die Gestaltung von Informationssystemen liefern. Die Spieltheorie und die experimentelle Ökonomie bilden beispielsweise die Grundlage für die Gestaltung von Anzeigenauktionen, Sharing-Plattformen und Reputationsmechanismen. Darüber hinaus liefert die Wirtschaftstheorie die Grundlage für politische Maßnahmen, die darauf abzielen, negative externe Effekte von „Enabling IS“ wie Sharing-Plattformen zu bekämpfen.
Über die Umsetzung von Wirtschaftsmodellen hinaus stellt die Gestaltung von „Enabling IS“ neue Herausforderungen dar und führt zu neuen Erkenntnissen, die in die Theorie einfließen: IS-Gestalter*innen sehen sich oft mit Nutzenfunktionen und Gestaltungswünschen konfrontiert, die sich von denen in Wirtschaftslehrbüchern unterscheiden. „Enabling IS“ ermöglicht die Umsetzung und Bewertung völlig neuer Konzepte, die in der theoretischen Literatur noch nicht beschrieben wurden. Durch „Enabling IS“ generierte Daten in Verbindung mit fortschrittlichen Analysemethoden und innovativen Algorithmen versprechen unerwartete Erkenntnisse und die Aufdeckung unbekannter Verhaltensmuster, die wiederum die Wirtschaftstheorie bereichern und die Gestaltung von „Enabling IS“ beeinflussen.
Diese Workshop-Reihe konzentriert sich auf die Forschung an den Schnittpunkten von IS-Design, Analytik und wirtschaftlichem Verhalten. Wir heißen alle Forscher*innen willkommen, die normalerweise an Konferenzen wie WISE, CIST, TEIS, ICIS oder ECIS teilnehmen, die sich mit der Ökonomie der Informations- und Kommunikationstechnologien und der Datenanalyse beschäftigen. Der Workshop wird bis zu drei eingeladene Präsentationen in einem Track beinhalten, wobei ausreichend Zeit für eine ausführliche und konstruktive akademische Diskussion vorgesehen ist. Zur Feier des zehnjährigen Bestehens der Workshop-Reihe umfasst das diesjährige Programm eine Keynote und eine Podiumsdiskussion, in der die ISDAEB-Reihe und die Entwicklungen auf dem Gebiet der IS reflektiert werden. Nachwuchswissenschaftler*innen sind besonders willkommen, am Workshop teilzunehmen und sich an den Diskussionen zu beteiligen. Der ISDAEB-Workshop bietet interessierten IS-Forscher*innen eine hervorragende Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Erkenntnisse auszutauschen und neue Forschungsergebnisse eingehend zu diskutieren.
Termin
Sonntag, 14. September, 2025, 10:00–16:30 Uhr
Zielgruppe
Forscher*innen (sowohl Nachwuchswissenschaftler*innen als auch erfahrene Forscher*innen), die sich für die Themen der Workshops interessieren
Registrierung
Registrierungen für den Workshop erfolgen über das ConfTool. Das Programm wird eingeladene Vorträge beinhalten.
Zeitplan
- Registrierungsfrist für den Workshop: Freitag, 1. August 2025
Workshop Chairs
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